„Wie rutscht ein komplexes, gesellschaftliches System in eine Abwärtsbewegung hinein? Die befremdliche Antwort ist vielleicht, dass die Bewohner selbst, wie die verarmenden Adligen des 19. Jahrhunderts, kein wirkliches Krisenbewusstsein entwickeln, sondern über lange Zeit ein sentimental geschöntes, zunehmend haltloses Selbstbild aufrechterhalten. Schon aus diesem Grund ist der Blick eines Außenseiters interessant, umsomehr, wenn dieser, wie Juan Gruben, an leitender Stelle, gleich mehrere Staatsbankrotte hat begleiten und beobachten können.“
Quelle: https://martinburckhardt.substack.com/p/im-gesprach-mit-juan-gruben?triedRedirect=true
Im Gespräch mit dem Kulturphilosophen Martin Burckhardt schildert Juan Gruben am Beispiel seines persönlichen, beruflichen Werdegangs und der damit einhergehenden Wanderung zwischen der Welt des zerfallenden Wirtschaftssystems Argentiniens unter der Militärjunta in den späten siebziger Jahren und besonders ab 1980 hin zur damals intakten Welt des freiheitlich-demokratischen, sozialen Rechtsstaats, wie ein solcher Prozess beginnt und sich entwickelt.