Gut informiert oder bloß gut manipuliert?

Indoktrination und Falschinformationen in Schule und Wikipedia

Persönlicher Bericht zur Vortragsveranstaltung mit Markus Fiedler

Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung ist als unmittelbarster Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit in der Gesellschaft eines der vornehmsten Menschenrechte überhaupt […] Für eine freiheitlich-demokratische Staatsordnung ist es schlechthin konstituierend […] Es ist in gewissem Sinn die Grundlage jeder Freiheit überhaupt, […]

Quelle: „Lüth-Urteil“ – BVerfG, Beschluss des Ersten Senats vom 15. Januar 1958 – 1 BvR 400/51 -, Rn. 1-75, Fundstelle(n) BVerfGE 7, 198 – 230. http://www.bverfg.de/e/rs19580115_1bvr040051.html

Dieses Zitat stellte der Referent, den dieBasis für ihre Veranstaltung am 28. April 2024 im Bürgerhaus Appen gewinnen konnte, an den Beginn seines Vortrags. Der Diplombiologe in den Fachgebieten Genetik und Mikrobiologie sowie Lehrer in den Fächern Biologie und Musik ist außerdem Experte in Sachen Wikipedia und betätigt sich als Journalist u. a. auf apolut.net und betreibt zusammen mit dem Investigativ-Journalisten Dirk Pohlmann Geschichten aus Wikihausen auf wikihausen.de.

Markus Fiedler ist ein vehementer Verfechter der freiheitlich-demokratischen Grundordnung des deutschen Staates und macht dies wiederholt in seinen Essays und sonstigen Wort-, Schrift- und Bildbeiträgen auf diversen Videoplattformen deutlich. Fiedler setzt sich mit Nachdruck für die Meinungsfreiheit ein, sie ist für ihn in einer Demokratie, die diesen Namen verdient, unverzichtbar. Dies passt sehr gut zu dem, was dieBasis als ihren Wesenskern erachtet. Auch deswegen war es dem Kreisverband Pinneberg ein Anliegen, Fiedler einzuladen.

Der Referent führte nach obigem Zitat aus, wer zensiere, lege die Hand an die Demokratie. „Wie wollen Sie eine Demokratie aufbauen, ohne freie Meinungsäußerung?“

Dann berichtete er über das Gespräch, das er mit der stellvertretenden Kreisvorsitzenden, Martina Barrenschee, die ihn den Zuhörern vorstellte und ins Thema einführte, bei der Kontaktaufnahme geführt hatte. Eine der ersten Fragen, die sich beiden förmlich im selben Augenblick gestellt habe, war: „Sag mal, fühlst du dich auch gerade wie im Irrenhaus?“ Da sei der Funke sofort übergesprungen – hier hatten sich zwei verwandte Seelen gefunden.

Politik habe sich mit ihren Gesundheitsmaßnahmen zu Corona in ein Themengebiet vorgewagt und sich in Fragen des Arzt-Patientenverhältnisses eingemischt, in denen sie nichts zu suchen habe.

Auch die Art, wie Politik Experten zu Rate gezogen habe, habe nichts mit Demokratie und schon gar nichts mit Wissenschaft zu tun. Wissenschaft lebe vom Diskurs, hier sei der freie Austausch von Thesen und darauf basierenden Meinungen essenziell, die Wissenschaft gebe es ebenso wenig, wie eine Mehrheitsmeinung, die über die Qualität eines strittigen Sachverhalts entscheide. In der Wissenschaft reiche ein einziges Argument, um eine lange Zeit als wahr geglaubte These umzustürzen. Hier entscheiden nicht demokratische Mehrheiten, sondern allein die verifizierten Fakten.

Dass Politik in Fragen der Virus-Bekämpfung der einseitigen Beratung durch Herrn Drosten gegenüber der kontroversen Diskussion unter echten Fachleuten den Vorzug gegeben habe, zeige, dass alle Entscheidungen letztlich keine echte wissenschaftliche Grundlage besaßen, sondern allein und ausschließlich politischer Natur waren. Es ging nicht um tatsächliche Erkenntnis, sondern um Macht. Wenn Politik aber Experten mit anderer als der gängigen Auffassung nicht zulasse, sondern sie systematisch aus dem Diskurs ausschließe und sie gar nicht erst anhöre, so sei dies nichts anderes als Zensur. Fiedler wörtlich: „Das kennen wir aus Diktaturen.“

In ähnlicher Weise verlaufe auch die Diskussion im öffentlichen Raum, namentlich den Medien und hier besonders auch jener Plattformen, die für sich wissenschaftliche Neutralität beanspruchen. In Wahrheit jedoch werde besonders dort der Diskurs, der wissenschaftlich geführte Streit mit Rede und Gegenrede, These, Antithese und ggf. Synthese aus dem Besten von beiden, nicht nur nicht geführt, sondern verhindert.

Dies sei hauptsächlich auch die Arbeitsmethode der Wikipedia-Autoren, besonders in den Artikeln, in denen es um Geld, Weltanschauungen, Politik und Geostrategien geht. Hier spiegelten die jeweiligen Beiträge vor allem die Meinung der herrschenden, westlich, transatlantisch geprägten Erzählung der Mächtigen wider. Und die wenigen Autoren, die in der Machtpyramide der Wikipedia den Rang der Sichter einnehmen, nutzten die Möglichkeit, missliebige Artikel anderer Autoren entweder gar nicht erst freizuschalten, sie zu ‚ergänzen‘, zu kürzen, oder gleich ganz zu löschen, wenn sie nicht die gewünschte Grunderzählung vom ‚guten Westen‘ und den ‚bösen Diktatoren‘ vor allem im Osten unterstützen. Ebenso gehe es mit Artikeln über den hauptsächlich menschengemachten Klimawandel durch den industriellen Ausstoß von CO2 oder bei Personen des öffentlichen Interesses, die in Büchern, Vorträgen oder durch politische Aktionen in Opposition zu den westlichen Regierungen stehen oder – wie im Fall der weltweit propagierten Erzählung der Covid-19-Pandemie – die der allgemein verbreiteten Mär von der tödlich ansteckenden Erkrankung, zu deren Bekämpfung letztlich allein die mRNA-Injektion helfe, ganz oder teilweise widersprechen. Hier wären Personen zu nennen wie Prof. Stefan Hockertz, Prof. Sucharit Bhakdi oder Dr. Wolfgang Wodarg.

Wer es wagt, der etablierten Erzählung über den 11. September 2001 ganz oder teilweise zu widersprechen, oder wer sie mit gezielten Fragen (z. B.: Wer oder was brachte WTC-7 zum Einsturz?) in Zweifel zieht, wie Dr. Daniele Ganser, wird, wie die oben genannten Personen auch, persönlich herabgewürdigt und als Verschwörungstheoretiker, als ‚rechts‘, rechtsextrem, rechtsradikal und sogar – wie im Falle Daniele Gansers – als Antisemit diffamiert.

Am Beispiel der Autoren Gerhard Sattler (alias Jesusfreund, Kopilot und EinBeitrag), Philipp Ludwig Fabian Heyde (alias Phi) und anderer unter Pseudonym agierender Sichter, Administratoren und Bürokraten – Fiedler nennt sie Die „Junta“ oder Das Politbüro – zeigte er das Geflecht, die internen Machtstrukturen und ihre Machenschaften auf, mit denen sie Personen oder auch Organisationen, die ihrer politischen Weltanschauung widersprechen und ihnen daher ein Dorn im Auge sind, in der Öffentlichkeit unmöglich machen. Namentlich auch dieBasis ist vor solchen Diffamierungen und entehrenden, teilweise halb- oder unwahren Tatsachenbehauptungen nicht sicher, weswegen Fiedler fragte: „Und Sie wundern sich, warum Sie so schwer Veranstaltungsorte finden?“ Auch gab er die Empfehlung, zu prüfen, ob man nicht gerichtlich gegen die Verfasser solcher Artikel vorgehen solle, räumte zugleich aber ein, dass dies sehr schwierig werden könne, da die Autoren anonym schrieben.

Die ganze äußerst dichte und faktenreiche Präsentation gipfelte schließlich in dem Fazit, das auch schon zu Beginn als Leitsatz stand: „Wikipedia ist kein Lexikon und keine verlässliche Quelle! Die Wikipedia wird als Propagandainstrument missbraucht.“

Auch in der Schule werden Kinder und Heranwachsende mit den Erzählungen der Zeit indoktriniert, kritisches Denken und Hinterfragen sind nicht mehr erwünscht, und die Lehrbücher bauen auf Prämissen auf, an denen Schüler und Lehrer kaum noch vorbeikommen und die sie oft nicht als Propaganda erkennen können.

Insofern muss man wohl allem misstrauen, was von offizieller, regierungsamtlicher Seite verkündet wird – denn allzu oft ist dies nichts anderes als Manipulation und Propaganda.

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In diesem Bericht fehlen viele spannende Details des Vortrags. Daher stellen wir hier einen Video-Mitschnitt der Veranstaltung vom 28. April 2024 im Bürgerhaus Appen ein.

Hier die zugrunde liegende PowerPoint-Präsentation des Autors.

Außerdem empfehlen wir ganz ausdrücklich einen Besuch auf der Webseite des Autors Markus Fiedler sowie der Seite von apolut.net mit der Sammlung seiner Beiträge. Zudem sei sein neuester Beitrag, zusammen mit Dirk Pohlmann, auf YouTube empfohlen:

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Abschließend lässt sich feststellen, dass die gut 50 Besucher des Abends in recht aufgeräumter Stimmung den spannenden Ausführungen Markus Fiedlers lauschten. Vielleicht lag das auch daran, dass alle sich zuvor an einem Büfett mit süßen oder herzhaften Speisen bedienen konnten; auch Kaffee und Kaltgetränke waren vorhanden. Zudem trug der Referent in fließender, gut verständlicher Sprechweise vor, wenngleich es in einigen Passagen (z. B. bei der Schilderung über die Funktionsweise und Tauglichkeit des PCR-Tests für die medizinische Diagnose) sehr fachspezifisch wurde und der Berichterstatter Mühe hatte, zu folgen.

Eine angeregte Frage-Antwort-Runde, an der sich nicht wenige der Zuhörer beteiligten, beendete schließlich diesen für alle lohnenden Informationsabend.

DieBasis dankt auch auf diesem Wege sehr herzlich Markus Fiedler!

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